Samstag, 11. Januar

Um 7.00 Uhr starten wir heute, und netterweise gibt es vorher sogar schon Frühstück.

Wir fahren zum Flughafen in Calama, um zurück nach Santiago zu fliegen. Das Flughafengebäude ist just heute neu eröffnet worden. Es ist eigentlich noch eine Baustelle, und die nicht fertigen Teile sind liebevoll mit weißen Vorhängen kaschiert. Aber überall liegen Kabel herum, und der Baulärm ist auch nicht zu überhören. Die Toiletten sind noch nicht fertig, hinter den weißen Vorhängen stehen diskret Container, und die Wasserzufuhr zu den Waschbecken ist auch noch nicht aufgedreht - aber es wird geflogen! Wir starten pünktlich, und wenn nun auch noch das Gepäck mitkommt, ist alles perfekt. BER nehme sich ein Beispiel daran.

Es klappt alles tadellos, und am Flughafen von Santiago wartet schon der Bus, der uns nach Valparaiso bringen wird. Die Strecke führt durch die chilenische Weinanbaugegend gen Südwesten, und am Nachmittag kommen wir in Valparaiso an. Unser Hotel liegt in einer kleinen, sehr steilen Straße - davon gibt es hier viele. Der Bus kann dort nicht hineinfahren, und wir müssen unser Gepäck zu Fuß ins Hotel bringen. Das Latitud 33 Sur ist an einem Hang in die Tiefe gebaut, es gibt viele interessante und witzige architektonische Details und kaum eine gerade Wand. Im schmalen Bad sind Waschbecken, Toilette und Dusche hintereinander angeordnet, dafür hat die Dusche ein Fenster, man kann auf die Straße hinausschauen.

 


Um 16.00 Uhr holt uns Vicky ab, unsere örtliche Reiseleiterin. Sie führt uns durch die Geburtsstadt von Pablo Neruda, von der er gesagt hat: "Du bist ein Regenbogen vielfältiger Farben, Valparaiso, du großer Hafen." Die Stadt ist wirklich ungeheuer bunt. Die Häuser, die Cafés und Kneipen, die Graffitis und die Straßenkünstler vermitteln ein buntes, sympathisches Gemisch aus Lebensfreude und Leichtigkeit. Und Vicky bringt uns dies alles mit viel Liebe und ebenso viel Temperament nahe. 





 


Valparaiso erstreckt sich über eine Vielzahl von Hügeln, und die Straßen sind oft sehr steil. Aber dafür gibt es die berühmten Ascensores, eine Art Seilbahnen. Eine Fahrt mit ihnen darf natürlich nicht fehlen.

 

Lange schauen wir dem Puppenspieler zu, der zu flotter Rockmusik die lebensgroße Puppe tanzen läßt, und auch die Marionetten am Hafen sind sehenswert.

Auf einer teilweise etwas feuchten Hafenrundfahrt sehen wir die Stadt dann noch einmal aus einer anderen Perspektive, und ein Spaziergang oberhalb des Hafens rundet die Stadtbesichtigung ab. Dann gehen wir zum Abendessen. Leider bleibt keine Zeit mehr zum umziehen, und so muss ich mit meinen noch nicht ganz trockenen Hosen vorlieb nehmen.


Das El Cinzano ist eine traditionelle chilenische Tangobar mit hinreißender Lifemusik. Es ist ein sehr angenehmer Abend, und wir lachen viel. Es ist schön, dass sich alle in unserer Gruppe so gut miteinander verstehen. Es haben sich keine Cliquen gebildet, und keiner ist ausgeschlossen, jeder gehört mit seiner Individualität dazu.





> Sonntag, 12. Januar