Mittwoch, 08. Januar

Die Nacht war viel zu kurz, aber die Reise geht ja weiter.

Um 7.50 Uhr startet unser Flug nach Calama. Von dort aus geht es nach San Pedro de Atacama, mitten in die Atacamawüste, von der man sagt, es sei die trockenste der Welt.

Vorher stehen aber noch ein paar andere Punkte auf dem Programm. in Calama versorgen wir uns mit Wasser, Obst und Empanadas, bevor wir die Mina Chuquicamata, die größte Kupfermine der Erde, ca. 15 km von Calama entfernt, besichtigen. Im Tagebau wird hier Kupfer abgebaut. Alles ist grau, und Luft und Erde sind mit giftigen Substanzen kontaminiert. Bis 2004 lebten die Minenarbeiter hier in Chuquicamata direkt bei der Mine. Aus gesundheitlichen Gründen wurden sie dann aber nach Calama umgesiedelt. Heute ist Cuquicamata eine Geisterstadt, ein Museum.

   


Im Besucherbereich bekommen wir einen Überblick über die Geschichte und die aktuelle Situation des Kupferbergbaus hier am Ort. Die gesamte Atmosphäre in dem verlassenen Ort ist unwirklich, und man kann sich nicht vorstellen, dass hier tatsächlich Menschen gelebt haben.

Die Minenbesichtigung ist mit einigen Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Jeder bekommt eine Warnweste und einen Helm, und vom vorgeschriebenen Weg abkommen darf man natürlich nicht.

Der Blick in die „Grube“ ist höchst interessant, sie ist etwa 1000 m tief, 4300 m lang und 3000 m breit. Die Mine besteht seit 1915, und bis heute wurden ca. 3 Milliarden Tonnen Erz gefördert.

  


Das Erz wird von riesigen Muldenkippern, von denen jeder 400 Tonnen laden kann, nach oben gebracht. Allein die Räder sind bestimmt fünf Meter hoch, und ein Reifen kostet ca. 40.000 €.

Nach der Minenbesichtigung fahren wir zum Mondtal, dem Valle de la Luna. Der Name meint nicht, dass es dort so romantisch ist, sondern dass das Tal einer Mondlandschaft gleicht. Einen Stopp legen wir ein an einem Mahnmal mitten in der Wüste. An dieser Stelle wurden im Rahmen der sogenannten Caravana de la Muerte Gegner des Pinochet-Regime liquidiert - ein bedrückendes Erlebnis.

                            


In weiten Teilen der Atacama gibt es keinerlei Vegetation, so auch hier nicht. Aber wir werden entschädigt durch beeindruckende Felsformationen und durch Vulkanismus und Erosion geformte Landschaft, die sich durchaus mit denen in Kappadokien oder auch im Südwesten der USA messen kann.

  

Der starke Wind treibt uns den Sand in die Augen, in Böen prickelt es richtiggehend auf der Haut. Glücklicherweise lässt er aber später etwas nach, so dass wir nicht auf unseren Rundgang verzichten müssen.

    




Am Rande des Valle de la Luna erleben wir einen beeindruckenden Sonnenuntergang, und danach gibt es ein kleines Picknick am Auto - eine schöne Überraschung von Max. Schließlich haben wir ja auch seit dem Mittag in Calama nichts mehr gegessen.


Zwischendurch muss ich mich manchmal kneifen (zumindest imaginär), um mir klar zu machen, wo ich gerade bin!

Es ist bereits 21.00 Uhr vorbei, als wir in unserem Hotel in San Pedro de Atacama ankommen. Das Tulor ist sehr sympathisch, unser Zimmer liegt nach hinten hinaus zum Pool. Das Einschlafen bereitet keine Probleme, und morgen geht es auch erst um 9.00 Uhr los - welch ein Luxus!


> Donnerstag, 09. Januar