Dienstag, 14. Januar
Morgens machen wir einen Rundgang durch
Punta Arenas, der Hauptstadt der Región de Magallanes y de la Antártica
Chilena. Punta Arenas liegt an der Magellanstraße, der Ort ist sehr
symphatisch und vermittelt bereits einen Hauch vom rauhen Patagonien.
Vereinzelte Prunkbauten erzählen von der Zeit der reichen Schafsbarone
in dieser Gegend, deren reichste sicherlich die Familie Braun-Menéndez
war. Im Stadtbild tauchen immer wieder europäische, darunter auch viele
deutsche Namen auf, sie zeugen von der Einwanderergeschichte dieser
Gegend.
Auf der Plaza Munoz Gamera steht ein Denkmal für Fernão
de Magalhães, Ferdinand Magellan, der 1520 die nach ihm benannte
Magellanstraße entdeckt hat. Das Denkmal zeigt den Eroberer mit dem
Blick in die Ferne, ihm zu Füßen die Ureinwohner Patagoniens (Ona und
Tehuelche), von denen die meisten die Eroberung durch die Weißen nicht
überlebt haben. Das Verhältnis zu ihnen ist immer noch nicht ganz
bereinigt, obwohl Chile sich offensichtlich bemüht.
Im Stadtbild findet man viele Hinweise darauf, dass sich hier im Süden Chiles viele Deutsche angesiedelt haben - vertraute Bezeichnungen, manchmal angepasst an die fremde Sprache.
Von einem Aussichtspunkt aus haben wir einen guten Blick über die Stadt und ihre Lage an der Magellanstraße.
Sehr
sehenswert ist der Friedhof von Punta Arenas. Er rangiert auf einem der
vordersten Plätze der schönsten Friedhöfe der Welt, manche behaupten,
er sei zumindest der schönste Südamerikas. Sie mögen nicht unrecht
haben. In der eindrucksvollen Anlage gibt es unzählige feudale
Grabstätten der reichen Familien, natürlich auch das der Familie
Braun-Menéndez. Es gibt aber auch Gedenkstätten für einzelne Gruppen
oder Institutionen, z.B. eine für die Deutsche Krankenkasse und eine
andere für gefallene Seeleute im ersten Weltkrieg. Auch sonst fallen
hier die vielen deutschen Namen auf.
![]() | Mittags fahren wir dann mit einem Linienbus nach Puerto Natales, dem Tor zum "Torres del Paine", dem bekanntesten Nationalpark in Patagonien. |
Am Busbahnhof werden wir abgeholt und ins
Hotel Glaciares gebracht, ein kleine, rustikale Unterkunft.
Auch in Puerto Natales ist es sehr stürmisch, und wir nutzen die
freie Zeit, die wir haben, um uns am Meer noch einmal so richtig
durchpusten zu lassen und im Anschluss bei einem Drink im Hotel
Costaustralis die Aussicht auf die patagonischen Anden zu genießen.
Puerto
Natales ist ein sympathisches Örtchen, das sich ganz auf das
touristische Outdoor-Geschäft konzentriert. Es gibt mehrere einschlägige
Geschäfte, und wir kaufen eine Tasche, die wir als Übernachtungsgepäck
für die nächste Nacht im Nationalpark brauchen. Unser "großes" Gepäck
werden wir hier im Hotel lassen.

![]() | A. hat heute Geburtstag, auf sie wartet zum Nachtisch eine Torte. |