Dienstag, 21. Januar

Heute morgen regnet es in Strömen. Wir haben den Vormittag zur freien Verfügung. Da darf man sich natürlich vom Wetter nicht abschrecken lassen, wir wollen ein Stück mit der U-Bahn fahren, auf der Linie A, der Subte A sollen teilweise noch die alten Holzwaggons verkehren.

Nach dem Frühstück gehen wir jedoch zunächst auf die Florida, eine große Einkaufsstraße, wir müssen uns Schirme besorgen. Fündig werden wir in einer Art Drogerie, hier gibt es einen Drehständer mit diversen preiswerten Angeboten. Nachdem wir uns die passenden Schirme ausgesucht haben, reißt Ulrich leider das Schirmregal um und das fällt in ein Regal mit Kosmetika. Shit happens - und so sind wir erst einmal bekannt in dem Geschäft. Als ich dann meinen erworbenen Schirm draußen gleich öffne, bricht er auseinander. Zurück ins Geschäft - den kaputten Schirm auf die Theke - einen neuen Schirm aus dem mittlerweile wieder aufgerichteten Regal genommen und wieder raus - zu Hause hätte ich mich das sicher nicht getraut, aber hier hat es sicherlich dazu beigetragen, dass die Mitarbeiter_innen in dieser Drogerie sich noch lange an uns erinnern werden.

Danach schlendern wir zur U-Bahn, zur Station Perú, die im alten Stil erhalten wurde. Man kann sich ganz gut vorstellen, wie düster es hier früher war, die U-Bahn hier in Buenos Aires ist etwa hundert Jahre alt.

 

Wir fahren ein paar Stationen bis zum Palacio del Congreso Nacional. Im immer noch andauernden Regen drehen wir eine kurze Runde und fahren dann zurück. Für den Nachmittag sind weitere Stadtbesichtigungen geplant.

Wir treffen uns in der Lobby und gehen zunächst zur Plaza de Mayo. An der nordwestlichen Ecke steht die Catredal Metropolitana, die Hauptkirche der Katholiken in Buenos Aires und Sitz des ehemaligen Erzbischofs Jorge Mario Bergoglio SJ, des heutigen Papstes Franziskus.

 

An der Stirnseite im Osten der Plaza steht die Casa Rosada, der Sitz der argentinischen Regierung, zumindest noch für Repräsentationszwecke. Hier hat von einem Balkon aus Evita Peron zu den Menschenmassen gesprochen.
 

Die Plaza de Mayo ist der älteste Platz der Stadt, hier soll 1580 die Stadt gegründet worden sein. Schon immer war er die Bühne für wichtige politische Ereignisse. Auch heute gibt es rund um die Plaza viele Plakate, Banner, politische Camps vieler verschiedener Richtungen. Berühmt geworden ist sie aber durch die Madres de Plaza de Mayo, Frauen, die seit 1977 (teilweise noch bis heute) jeden Donnerstag um die Pirámide de Mayo herumgehen, um gegen die Verschleppung von Kindern durch die damalige Militärjunta und gegen das Vergessen heute demonstrieren. Ihr Erkennungszeichen ist ein weißes Kopftuch, das weltweit zum Symbol zivilen Widerstandes wurde. Der Kreis um die Pirámide de Mayo wurde 2005 zum "Historischen Ort" erklärt, auf das Pflaster gemalte weiße Kopftücher markieren den Weg der Madres.

          

Nun fahren wir mit dem Bus in den Stadtteil Recoleta, hier ist die bekannteste Buchhandlung von Buenos Aires, die El Ateneo Grand Splendid, eingerichtet in einem alten Theater - sehr sehenswert. Danach machen wir einen Abstecher in das Hard Rock Café und nehmen hier unseren Lunch.






Am späteren Nachmittag gehen wir noch auf den Friedhof von Buenos Aires. Interessant - und entsprechend belagert - ist hier natürlich das Grab von Evita Peron. Sie wurde in der Grabstätte ihrer Familie, der Familie Duarte, beigesetzt.

   

… und am Abend dann steht dann noch eine Tangoshow auf dem Programm. Bevor wir im Hotel losgehen, bekommt Max sein Abschiedsgeschenk, eine Abschiedsrede und einige Abschiedsumarmungen, denn morgen früh werden wir uns bereits von der Gruppe verabschieden, um nach Iguazú zu fliegen. Wir hätten keinen besseren Reiseleiter haben können! 






> Mittwoch, 22. Januar